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Stucco Veneziano
Der Stucco Veneziano, in etwa zu deutsch "Venezianischer Spachtel",
oder Stucco Lustro (Glanzputz) genannt, ist ein mineralischer Putz
auf Basis von Kalk. Kalk ist einer der ältesten Baustoffe. Glanzputz
wurde schon von den alten Baumeistern im damaligen Weltreich
Venezien in Norditalien angewendet. Kalk ist sehr modern:
schimmelhemmend, antibakteriell, atmungsaktiv,
feuchtigkeitsresistent. Stucco Veneziano ist ein selbstglättender
Spachtel und wird mit einer Glättkelle in mehreren feinen Schichten
auf den Untergrund aufgebracht. Vier Schichten sind empfehlenswert.
Diese vier Aufträge sind zusammen kaum stärker als 1mm!
Schleifarbeiten sind für den Glanzeffekt entbehrlich!
Auf was für Untergründe kann Stucco Veneziano angewendet werden?
Stucco Veneziano kann auf allen üblichen Wandunter-
gründen aufgebracht werden. Zementputz, Kalk- oder Gipsputz, auch
Trockenbauwände sind bei entsprechenden Bewehrungsmass-
nahmen der Stosskanten der Ausbauplatten bestens geeignet. Di
Untergründe sollten sauber, trocken, fettfrei und fest sein.
Zur perfekten Vorbereitung aller Untergründe empfeheln wir unbedingt
unser "Marmorino", eine ideale Primermasse auch auf Basis von Kalk.
Unser Stucco hält durch spezielle Versiegelungen Fetten und
Schlagwasser stand.
Marmorieren
Die Techniken der
Marmormalerei und des Marmorien wurden wurden vor allem im Barock zu
größter Präzision entwickelt. Sie entstanden aus dem Bedürfnis,
Marmor maltechnisch zu imitieren, weil der Naturstein, z.B.
Carrara-Marmor aus Italien, in den gewünschten Mengen kaum
erschwinglich war. Marmorieren bezeichnet also das genaue Imitieren
von echtem Marmor. So wie Gold und Marmor als edelste Materialien
seit Urzeiten zusammen gehören, wurde und wird auch das Marmorieren
häufig zur Fassung von Vergoldungen angewandt. Vor allem im Barock
und im Rokoko unterstreicht der künstlich hergestellte Marmor die
prunkvollen Vergoldungen und Ausmalungen von Schlössern und Kirchen.
Herstellungsformen und
Techniken: - Kaseinfarbentechnik (der Kreidegrundaufbau wird
anschliessend mit dem Achaten poliert) - Kalk- und
Wasserglaslasurtechnik - Öltechnik- Stuccolustrotechnik –
Stuckmarmortechnik. Der Stuccolustro ist ähnlich dem Stuckmarmor in
seiner Wirkung so täuschend echt, dass nur der versierte Fachmann
ihn von echtem Marmor unterscheiden kann. 80 bis 90 Prozent des
"alten Marmors" in barocken Kirchen ist entweder aus Stuccolustro +
Stuckmarmor oder in Kaseintechnik auf Kreidegrund gemalt. Jedoch
bedarf es zur Imitation genauer Kenntnisse des echten Marmors,
seiner Formen, Strukturen und Farben. Grundübungen im darstellenden,
maltechnischen Bereich müssen folgen. Erst dann kann man sich an die
einzelnen Techniken wagen.
Sgraffito
Technik: Neben
den aufbauenden Putzarten wie Rauhputz, Rustika, Glättputz basiert
der Kratzputz oder das Sgraffito darauf, dass man einen Putz aus
dunkelfarbigem Sand mit weissem Kalkanstrich oder einer Kalkschlämme
versieht, und diese dann bis auf den Putzgrund hinein wieder
abkratzt - eine Technik, die sich sehr schön künstlerisch oder auch
nur ornamental gestalten lässt.
Einsatz: Im Engadin, wo diese Technik heute noch angewandt wird,
sind die so verzierten Fassaden meist auch mit entsprechend weit
vorspringenden Dächern geschützt. An Schloss Neuburg an der Donau
sind die Rückwände von Arkaden und Laubengängen mit Sgraffito
geschmückt.
Mehrschicht-Sgraffito: Dabei
werden mehrere, mit Erdfarben getönte Kalkputzschichten übereinander
aufgebracht. Nach dem Anziehen werden sie in verschiedene Tiefen und
auf die dort jeweils liegenden unterschiedlichen Farbputzschichten
hinunter ausge-
schnitten und ausgekratzt. Ähnlich wie bei der Freskomalerei kann
man nur die Fläche auftragen, die an einem Tag zu bewältigen ist.
Die eingefärbten Kalkmörtel können - und sollten wegen der
Gleichmäßigkeit der Farbe - in größeren Mengen angemacht werden.
Ständig mit Wasser abgedeckter (und damit luftdicht abgeschlossener)
Kalkmörtel kann sogar jahrelang aufgehoben werden. Das gilt aber nur
für den guten, aus Branntkalk hergestellten Sumpfkalk. Die leider in
den Sackkalken enthaltenen wasserbindenden (hydraulischen)
Bestandteile binden auch unter Wasser ab und verringern so die
Festigkeit des Mörtels.
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